Am Mittwoch, den 11. Oktober 2023, fand im Hotel Neptun in Warnemünde der 11. Unternehmertag der bpa-Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern statt. Über 170 Teilnehmende kamen zusammen, um sich über aktuelle Themen der Pflegebranche auszutauschen. Im Fokus des diesjährigen Unternehmertags stand das Thema „Künstliche Intelligenz in der Pflege“. Verschiedene Anbieter stellten innovative digitale Assistenzsysteme vor, die die Arbeit in der Pflege erleichtern sollen.
Grußwort von Sozialministerin Stefanie Drese: Der wirtschaftliche Beitrag der Pflege wird oft unterschätzt
Das Grußwort übernahm Sozialministerin Stefanie Drese, und betonte dabei den oft unterschätzten wirtschaftlichen Beitrag der Pflegebranche und kritisierte, dass die Pflege in der öffentlichen Debatte zu häufig als Kostenfaktor wahrgenommen werde: „Das wird den vielen Unternehmen und Beschäftigten aber überhaupt nicht gerecht. Unternehmen in der Pflege sind ein wichtiger und dynamischer Bestandteil der Gesundheitswirtschaft und damit auch ein Motor von Wertschöpfung und Beschäftigung in Mecklenburg-Vorpommern“, so Drese.
Drese verdeutlichte, dass die Gesundheitswirtschaft, zu der auch die Pflege gehört, eine Bruttowertschöpfung von 4,4 Milliarden Euro in Mecklenburg-Vorpommern erziele. „Mit einem Anteil von 21,3 Prozent der Erwerbstätigen in der Gesundheitswirtschaft steht Mecklenburg-Vorpommern bundesweit an der Spitze“, erklärte sie. Die Pflege habe hierzu überproportional beigetragen, was unter anderem auf den demografischen Wandel und verbesserte Arbeitsbedingungen in der Pflege zurückzuführen sei.
Pflegeversicherung: Herausforderungen und Reformbedarf
Auch zur aktuellen Diskussion über die Pflegeversicherung nahm die Ministerin Stellung. „Mit Sorge betrachte ich die erheblichen Kostensteigerungen der vergangenen Jahre, die durch Inflation und Verbesserungen innerhalb der Pflegeversicherung verursacht wurden, ohne dass ausreichende finanzielle Ausgleichsmaßnahmen getroffen wurden“, erklärte sie. Trotz richtiger Reformen, die den Leistungsumfang ausgeweitet und die Entlohnung des Pflegepersonals verbessert haben, stehe die nachhaltige Finanzierung weiterhin aus.
„Ohne erhebliche finanzwirksame Maßnahmen sowohl auf der Einnahmen- als auch der Ausgabenseite ist der langfristige Erhalt der Leistungen der sozialen Pflegeversicherung nicht möglich“, warnte Drese. Sie betonte, dass Mecklenburg-Vorpommern eine Bundesratsinitiative zur Reform der Pflegeversicherung auf den Weg gebracht habe, die von allen Bundesländern unterstützt wird.
Wir danken allen Teilnehmenden und Referent*innen für den inspirierenden Tag und freuen uns auf darauf, gemeinsam die Zukunft der Pflegebranche weiter aktiv mitzugestalten.
Den Beitag des Sozialministeriums Mecklenburg-Vorpommern zur Veranstaltung finden Sie hier: "Drese hebt hohe volkswirtschaftliche Bedeutung der Pflege hervor"