Der Angebotsmangel in der Pflege wird überall in Rheinland-Pfalz weiter zunehmen. Davor warnten Vertreterinnen und Vertreter privater Pflegeeinrichtungen heute bei der Mitgliederversammlung der rheinland-pfälzischen Landesgruppe des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) in Ingelheim.
"So gut wie alle Pflegeeinrichtungen arbeiten an der Belastungsgrenze, viele haben bereits ihre Versorgungskapazitäten reduzieren müssen, weil das Personal fehlt“, sagte der Landesvorsitzende und bpa-Präsident Bernd Meurer. Er erwarte von der Landesregierung konkrete Sofortmaßnahmen, um die vor allem für Pflegebedürftige und deren Familien brisante Situation zu entschärfen.
„Um bei knapper Personalsituation möglichst viele, auch schwerstpflegebedürftige, Menschen qualitätsgesichert versorgen zu können, muss der Personaleinsatz endlich flexibilisiert werden.“
In den nächsten 10 Jahren müsse mehr als 20 Prozent des Personals ersetzt werden, um die altersbedingt ausscheidenden Kräfte zu ersetzen, rechnete Meurer vor. Eine Möglichkeit zur schnellen Entlastung liege in einer unkomplizierteren Anerkennung internationaler Pflegekräfte. „Wir brauchen endlich eine Kompetenzvermutung für alle mindestens dreijährig beruflich oder akademisch ausgebildeten Pflegefachkräfte, die den Überprüfungsprozess für internationale Pflegekräfte komplett umdreht“, so Bernd Meurer. Wer eine entsprechende dreijährige Ausbildung oder ein Studium sowie die passenden Sprachkenntnisse vorweisen könne, muss sofort als Fachkraft in Deutschland arbeiten dürfen. „Da sind bestens ausgebildete Kräfte, die uns bei der Lösung unserer demografischen Probleme helfen wollen, und wir lassen Sie nicht auf Spielfeld, sondern verbannen sie monatelang auf die Ersatzbank. Das geht nicht.“
Für Rückfragen: Jutta Schier, Leiterin der bpa-Landesgeschäftsstelle, Tel.: 06131/88 03 20