Fakten zur privaten Pflege

Sichere Versorgung und flächendeckender Jobmotor Fakten zur privaten Pflege in Deutschland

Mehr als jeder zweite Pflegedienst und jedes zweite Pflegeheim in Deutschland werden privat geführt. Denn nur mit privaten Investitionen und privatem Engagement kann eine steigende Zahl von Pflegebedürftigen sicher und gut versorgt werden, das haben die letzten 25 Jahre seit Einführung der Pflegeversicherung eindrücklich bewiesen.

Die private Pflege in Deutschland, das sind vor allem mittelständische und familiengeführte Unternehmen. Wer über „die Privaten“ spricht, meint vor allem Unternehmerinnen und Unternehmer, die in ihrer Gemeinde fest verankert und gesellschaftlich engagiert sind. Private Anbieter sind im Schnitt kleiner als öffentliche und freigemeinnützige Träger.

Auch in ländlichen Regionen übernehmen Unternehmerinnen und Unternehmer Verantwortung in der Nachbarschaft, wenn sich andere längst zurückgezogen haben. Sie schaffen krisenfeste und erfüllende Jobs vor der Haustür und sorgen auch in den Regionen für ältere Menschen, wo das nachbarschaftliche Miteinander nicht mehr funktioniert.

Pflegeeinrichtungen haben in den letzten Jahren mehr als 100.000 neue Jobs geschaffen – und der Jobmotor läuft weiter. Die Pflege ist ein Treiber der Beschäftigung in Deutschland.

Fachkräfte in der Altenpflege verdienen mehr als der Durchschnitt aller Fachkraftberufe. Diese gute Entwicklung haben Unternehmen und Träger in der Pflege in den vergangenen Jahren ganz ohne Eingriffe der Politik geschafft.

Für die Versorgung von bis zu 6 Millionen Pflegebedürftigen im Jahr 2030 werden noch viel mehr motivierte und qualifizierte Kräfte in der Pflege gebraucht. Dafür müssen vor allem die Schulkapazitäten ausgeweitet werden. Mit schnellen Anerkennungsverfahren kann auch die gezielte Zuwanderung von Fachkräften und Auszubildenden einen wichtigen Beitrag leisten.

Seit Einführung der Pflegeversicherung haben private Pflegeunternehmen die Qualität in der Versorgung mit zahlreichen Innovationen gefördert. Der Wettbewerb der Träger sorgt für immer neue Ideen, innovative Versorgungsformen und für eine Wahlfreiheit für Pflegebedürftige und deren Familien.

Private Unternehmerinnen und Unternehmer haben in den letzten Jahrzehnten rund 30 Milliarden Euro in die pflegerische Versorgung investiert. Mit großen persönlichen Risiken haben sie damit die Dienste und Einrichtungen geschaffen, die heute eine steigende Zahl von Pflegebedürftigen versorgen. Weitere Milliardeninvestitionen in der Zukunft können öffentliche Hand und gemeinnützige Träger nicht allein schultern. Das Engagement der Privaten ist und bleibt der Schlüssel.

Pflegeunternehmen müssen – wie jedes andere Unternehmen auch – Überschüsse für Rücklagen und Zukunftsinvestitionen erzielen, damit sie auch morgen noch gut arbeiten können. Und das Engagement der Betreiberinnen und Betreiber von Pflegeeinrichtungen muss sich lohnen, denn ihre Milliardeninvestitionen sichern die pflegerische Versorgung. Eine angemessene Spanne für Wagnis und Gewinn muss also gesetzlich ermöglicht werden. Deregulierung muss wieder Spielräume für unternehmerisches Handeln eröffnen.

Was politisch beschlossen wird, muss auch im Alltag ankommen. Dazu muss die Politik durchsetzen, dass ihre Entscheidungen von den Pflege- und Krankenkassen anerkannt werden. Kollektive Verhandlungen, einfachere Strukturen und schnell arbeitende Schiedsstellen schaffen mehr Augenhöhe zwischen kleinen Pflegeunternehmen und großen Kassennetzwerken.

In den vergangenen Jahren ist viel passiert für Pflegebedürftige und Pflegende – mehr Pflegeleistungen und Tariflöhne. Jetzt muss der dritte Schritt folgen: eine zukunftssichere Finanzierung für die Pflege auf hohem Niveau und die gut bezahlten Jobs in der Pflege.

Die Digitalisierung kann Leistungen verbessern, Pflegende entlasten und die Attraktivität des Altenpflegeberufes für junge Menschen weiter steigern. Nur wenn mehr Menschen für dieses Berufsfeld gewonnen werden können, werden die Pflegenden durch mehr Personaleinsatz entlastet. Die spürbare Wertschätzung für die Arbeit der Pflegenden muss dazu auch zu einem Vertrauen in die Pflegeunternehmen und Anbieter werden.

Denn nur mit einer wirksamen Stärkung der Pflegeunternehmen werden die Bemühungen für Pflegebedürftige und Pflegende zum Erfolg.