Was tun gegen die Kosten-Explosion in der Pflegeversicherung?

Ein Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln enthält konkrete Sparvorschläge

Institut der Deutschen Wirtschaft Köln, © IW

ashtagAntworten darauf lieferte Dr. Jochen Pimpertz vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) bereits mit seiner Keynote auf unserem bpa-Kongress "HashtagZukunftPflegen". In dem Gutachten  "Anforderungen an ein zukunftsfähiges Pflegewesen" hat das IW Köln nun konkrete Sparvorschläge ausgearbeitet.

Klar ist: Die Finanzlage der Pflegekassen ist prekär, die Beitragssätze werden in den kommenden Jahren weiter kräftig steigen. 

Das Gutachten zeigt wissenschaftlich fundiert auf, dass die Finanzprobleme der sozialen Pflegeversicherung nicht primär auf die Bevölkerungsalterung, sondern auf pflegepolitische Entscheidungen seit den 1990er Jahren zurückzuführen sind. Erst in zehn bis fünfzehn Jahren wird sich die Alterung der Bevölkerung auf die Ausgaben auswirken. Bis Mitte der 2030er-Jahre wird ein deutlicher Anstieg des Beitragssatzes erwartet. 

Insgesamt plädieren die Wirtschaftsforscher deshalb für mehr unternehmerisches Denken in der Pflegebranche. „In der Umsetzung innovativer Lösungen ist unternehmerisches Handeln gefordert. Dieser Gedanke stößt bislang auf eine weitverbreitete Skepsis“, heißt es vom IW Köln. Gefordert wird diese unabhängig davon, ob die Leistungen in privater, freigemeinnütziger oder kommunaler Trägerschaft erbracht werden.

Die wissenschaftliche Expertise wurde vor wenigen Tagen exklusiv im Wirtschaftsteil der WELT veröffentlicht (leider hinter einer Bezahlschranke) und seitdem mehrfach zitiert. Aus dem politischen Raum erreichten den bpa und das IW dazu bereits viele interessierte Rückfragen.