Unser neuer Geschäftsbericht blickt zurück auf zwei Jahre, die geprägt waren von wachsenden Herausforderungen und zugleich von politischer Untätigkeit. Der Personalmangel und die sich zuspitzende Versorgungskrise waren die drängenden Themen, die der bpa unermüdlich adressiert hat – in der Öffentlichkeit, gegenüber der Politik und gemeinsam mit Ihnen – seinen Mitgliedern.
„Es liegen letztlich alle Fakten auf dem Tisch: Nicht nur die unaufhörlichen Insolvenzen und Betriebsschließungen, sondern vor allem ein stiller Kapazitätsabbau in der Pflege“, stellt bpa-Präsident Bernd Meurer in seinem Vorwort fest. Eine klare Diagnose, die den Handlungsdruck verdeutlicht. Viele Pflegebedürftige finden keine professionelle Hilfe mehr, ambulante Dienste müssen ihre Touren zusammenstreichen, stationäre Plätze bleiben ungenutzt. Doch die Politik reagierte lange nicht – zu lange. Die neue Bundesregierung muss „die Pflegeversicherung stabilisieren, die Zuwanderung beschleunigen und die wirtschaftliche Situation der Einrichtungen sichern“, appelliert Meurer.
Gleichzeitig zeigt der Bericht auch: Der bpa hat seine Stimme erhoben – und sie wurde gehört. Ob mit Pressearbeit, politischen Appellen oder starken digitalen Kampagnen, mit denen wir tausende Menschen auf direktem Wege erreichten, und ein breites Echo in der Öffentlichkeit erzeugten. „Über unsere Themen wird berichtet, wir werden gefragt“, stellt Bernd Meurer fest. „Das gibt unserem Einsatz Gewicht – und motiviert uns weiterzumachen.“
Kernpunkte des Geschäftsberichts im Überblick
Gemeinschaft und Zusammenhalt – 60 Jahre bpa
Ein starkes Zeichen des Verbandslebens war das Jubiläum zum 60-jährigen Bestehen im Herbst 2024. Über 2.000 Mitglieder feierten in Hamburg ein Fest, das den Zusammenhalt stärkte und Stolz auf das gemeinsam Erreichte vermittelte.
Sichtbar, laut, wirksam: Der bpa verschafft der Pflege eine Stimme
Trotz politischer Untätigkeit brachte der bpa die Probleme der Pflege in die Öffentlichkeit. Kampagnen wie „Bei Anruf sorry“ zeigten die Folgen von Unterversorgung. Mit Millionen erreichten Menschen über Social Media und zahlreichen Gesprächen mit Politik und Öffentlichkeit wurde der Druck spürbar erhöht.
Die wirtschaftliche Lage spitzt sich zu
68 Prozent der bpa-Mitglieder sorgen sich um ihre Existenz. Der Rückgang von Einrichtungen bei wachsender Zahl Pflegebedürftiger zeigt: Die Versorgung bricht weg. Der bpa lieferte konkrete Vorschläge – etwa zur Refinanzierung und Entbürokratisierung – und konnte erste politische Reaktionen bewirken.
Personalgewinnung: Ausbildung neu denken
Die generalistische Ausbildung verfehlt die Ziele. Der bpa fordert die Rückkehr zur Altenpflegeausbildung und eine einheitliche, einjährige Assistenzqualifikation. Mit 23 Pflegeschulen und über 4.000 Schülerinnen und Schülern stärkt die apm als Bildungstochter des bpa die Ausbildung im Verbandsnetzwerk.
Internationale Pflegekräfte: Schlüssel zur Zukunft
Angesichts der Personalknappheit setzt der bpa verstärkt auf internationale Fachkräfte. Neben politischer Arbeit zu Einwanderung und Anerkennung wurden konkrete Projekte mit Ländern wie Vietnam, Albanien und dem Kosovo umgesetzt. Die vom bpa forcierte Lösung der Kompetenzvermutung soll dreijährig ausgebildete Pflegekräfte aus dem Ausland schnell ins System bringen – ein zentraler Hebel gegen den Versorgungsengpass.
Digitalisierung als Zukunftsstrategie
Mit Blick auf das Digitalgesetz und die Telematikinfrastruktur hat der bpa frühzeitig unterstützt: durch Arbeitshilfen, Schulungen und konkrete Forderungen. Ziel ist eine zukunftsfähige, digital vernetzte Pflege – von der ePA bis zur vollelektronischen Abrechnung.
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Lesen Sie im vollständigen Geschäftsbericht 👇, wie der bpa die Jahre 2023 und 2024 geprägt hat – und warum wir auch in den kommenden Jahren gemeinsam laut bleiben müssen.