Inklusions-Kiosk in Mannheim-Schönau eröffnet

Panajotis Neuert ist begeistert

Panajotis Neuert ist begeistert. Seit der Geschäftsführer von  Pflege im Quadrat, bpa-Mitglied in Mannheim, am 7. Juli 2025 im Stadtteil Schönau einen Inklusions-Kiosk errichtet hat, brummt der Laden. „Es müssen ständig zwei bis drei Personen vor Ort arbeiten, weil der Kiosk so gut besucht ist.“ Der Kiosk gehört zu Neuerts gemeinnütziger  Lebensort Schönau GmbH, die die Senioren-Tagespflege nebenan betreibt.

Es gibt Softeis für einen Euro und täglich verschiedene Kuchen für je 2,50 Euro. Erschwingliche Preise sind Teil des Konzepts, jeden Tag ist von 6 bis 21 Uhr geöffnet. „Das belebt den Stadtteil und die Leute sind eh‘ bei uns im Dienst“, sagt Neuert.

Im Café des Inklusions-Kiosks arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung. Da ist zum Beispiel Mitarbeiterin Marina. Sie sitzt hinter dem Fenster des Kiosks und gibt Eis aus. „Ihre Fähigkeiten sind zu gut für die Behindertenwerkstatt, aber auf dem „normalen“ Arbeitsmarkt bräuchte sie Unterstützung. Daher ist der Job perfekt für Sie“, sagt Neuert stolz und Marina lacht.

Per Golf-Caddy werden Tagespflege-Gäste zum Kiosk gefahren und später auch wieder in die Tagespflegeeinrichtung zurückgebracht. „Das ist für sie ein wichtiges Rauskommen, das sie einfach brauchen. Wir bieten das zweimal die Woche an“, sagte Neuert. Die Tagespflege-Gäste haben hier eine neue Aufgabe und einen weiteren Ort, wo sie gemeinsam mit anderen ihre Zeit verbringen können. Neuert will im Kiosk auch Pflegeberatung oder Hilfe bei der Antragsstellung etwa beim Thema Schwerbehinderung anbieten. „Wir schauen mal, wo das hinführt.“

Viele ältere Menschen haben auf den Stühlen vor dem Kiosk Platz genommen. Der ein oder andere kennt ihn noch aus früheren Zeiten. Aber auch jüngere Leute bleiben stehen und blicken auf Kaugummi, Eis und Brezeln. „Wir wollen für alle Generationen und unterschiedlichste Menschen hier im Kiosk da sein“, sagte Neuert.

„Das ist Unternehmertum, wie wir es in unserer Stadt brauchen“, sagte Bürgermeister Thorsten Riehle (SPD) bei der Eröffnung. „Leute, die anpacken, die nicht lange fackeln. Die einfach ihre Ideen umsetzen und machen.“ Neuert hatte das aus den 40er-Jahren des letzten Jahrhunderts stammende Gebäude Stadträtin Andrea Safferling (SPD) abgekauft. Einen mittleren fünfstelligen Betrag habe er in die Hand genommen, alles grundsaniert und sogar eine barrierearme Toilette eingebaut. „Wir haben ein Kleinod aus dem Schlaf geweckt“, sagt Neuert.