Mit einem Workshop am 14. Juli 2025 in Bad Reichenhall hat das Projekt „Bürokratieabbau in der ambulanten Pflege“ im Landkreis Berchtesgadener Land begonnen. Im Rahmen der Veranstaltung, an der Vertreter von ambulanten Pflegediensten aus der Region, von Leistungserbringerverbänden, Kostenträgern und Medizinischem Dienst teilnahmen, wurden verschiedene Handlungsfelder wie zum Beispiel Vereinfachungen im Verordnungsgeschehen bei der Erbringung von Leistungen der Häuslichen Krankenpflege, Parkausweise für Pflegedienst-Pkws und landeseinheitliche Regelungen für Fahrdienste, vereinfachte Verfahren durch Digitalisierung der Prozesse wie zum Beispiel der Einsatz von digitalen Hilfsmitteln, wie etwa elektronische Patientenakten und Pflegeberichte, identifiziert.
Der bpa war durch den Landesvorsitzenden Kai Kasri und den Leiter der Landesgeschäftsstelle, Joachim Görtz, sowie den Landesbeauftragten Stefan Hahnemann vertreten.
Am Nachmittag besuchte der Landtagsabgeordnete Bernhardt Seidenath, Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit, Pflege und Prävention im Bayerischen Landtag, die Veranstaltung und hob die Bedeutung des Projektes für den gesamten Freistaat hervor.
Seidenath war es auch, der im Laufe des Jahres 2024 das Projekt angestoßen hatte. Im Rahmen dieser Gespräche hat man sich verständigt, möglichst im ersten oder zweiten Quartal 2025 für den ambulanten Bereich ein gemeinsames Projekt im Landkreis Berchtesgadener Land zu starten. Diese Region an der Grenze zu Österreich wurde von den Beteiligten bewusst gewählt, weil dort bereits mit dem „Netzwerk Soziale Dienste Berchtesgadener Land“ eine breite und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Leistungserbringer, ehrenamtlicher Initiativen und des Landkreises existiert.
Die bpa-Landesgruppe Bayern nimmt innerhalb des Projektes als Projektträger eine zentrale Rolle ein. Hierfür waren umfangreiche Vorarbeiten des bpa in Zusammenarbeit mit den Vertretern des Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention und den Vertretern des Landesamtes für Pflege erforderlich, um insbesondere die Förderung des Projektes durch den Freistaat Bayern in Höhe von 118.800 Euro abzusichern.
Den symbolischen Scheck überreichte die bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, den Vertretern des bpa am 23. Juli 2025 im Bayerischen Landtag. Die Gelder werden unter anderem dafür verwendet, dass mehrere Projektkoordinatoren eingesetzt werden, die beim bpa beschäftigt sind. Das Projekt ist zwar zunächst regional begrenzt, hat aber zumindest landesweite Bedeutung: Denn die Ergebnisse des Projekts sollen auf ganz Bayern übertragen werden. Die entbürokratisierenden Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Bürokratie zu reduzieren und gleichzeitig die Kommunikation und den Informationsaustausch zu verbessern.
Ziel des Projektes ist es insbesondere, die Prozesse in der ambulanten Pflege zu vereinfachen, um eine messbare Reduktion des Zeitaufwands für administrative Tätigkeiten zu und damit die Qualität der Pflege zu verbessern. So soll die Arbeitsbelastung der Pflegekräfte verringert werden und mehr Zeit für die tatsächliche Pflege und Betreuung der Patienten zu ermöglicht werden.

