Konzept „vielfältig in der Pflege“ – Gespräch mit den Gründerinnen Judith und Hannah Burgmeier

Judith und Hannah Burgmeier haben sich entschieden ..

Führen seit einem Jahr den Pflegedienst „vielfältig“ in Bremen: Hannah (links) und Judith Burgmeier
Führen seit einem Jahr den Pflegedienst „vielfältig“ in Bremen: Hannah (links) und Judith Burgmeier

Judith und Hannah Burgmeier haben sich entschieden, ihre eigene Vision von Pflege in die Tat umzusetzen und gründeten im Mai 2024 den  Pflegedienst „vielfältig“.  Beide verfügen über umfangreiche Fachkenntnisse und Erfahrungen im Gesundheitswesen, und sie möchten das Pflegesystem mit neuen Ideen und einer frischen Perspektive bereichern. Im Gespräch mit der bpa-Landesgeschäftsstelle sprechen sie über, die Gründung ihres Pflegedienstes und ihre Vision für die Zukunft der Pflege.

Judith Burgmeier, eine erfahrene Altenpflegerin und Palliativ Care Spezialistin mit einem Master in Pflege- und Gesundheitsmanagement, sowie Hannah Burgmeier, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin mit einem Master in Sexualwissenschaften, erzählen, dass sie die Notwendigkeit für eine Veränderung im Pflegebereich erkannt haben.

„In der Praxis läuft vieles nicht optimal“, erklärt Judith Burgmeier. „Wir wollen zeigen, wie es besser geht und neue Konzepte umsetzen, die auf die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen und der Mitarbeitenden eingehen. Stichworte sind Diversität, Sexualität“.

Ein weiterer Punkt der Gründung eines Pflegedienstes in Bremen sei, dass gerade in der ambulanten Pflege das häusliche Umfeld der Klienten mehr kreative Gestaltungsmöglichkeiten biete. Pflegekräfte könnten individueller auf die Bedürfnisse der Klienten eingehen und die Pflege an ihre Gewohnheiten und Wünsche anpassen. Durch die enge Beziehung zum Klienten entstehe Raum für kreative Lösungen, wie das Einbinden von Erinnerungen, Ritualen oder die Anpassung der Atmosphäre im Zuhause. Auch die enge Zusammenarbeit mit anderen Dienstleistern und insbesondere mit den Angehörigen ermögliche kreative und interdisziplinäre Pflegekonzepte. Der Fokus liege dabei stark auf dem Bezugssystem des Klienten. Es werde auf die Beziehungsdynamiken durch Beratung, Reflektion und Workshops eingegangen.

Ihre Arbeit ist außerdem sehr digital und dynamisch – ein Bereich, in dem sie viel Potenzial sehen. „Wir möchten die Pflege nicht nur qualitativ verbessern, sondern auch die Fort- und Weiterbildung von Pflegenden und Angehörigen fördern“, fügt Judith Burgmeier hinzu. Sie betonen, dass ihre pflegerische Versorgung stets auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert, Fallbesprechungen eine große Rolle spielen und dass sie auch die Belange von Pflegenden und Angehörigen aktiv einbeziehen. Der kurze und einfache Kommunikationsweg mit den Angehörigen hätte sich bewährt.