Der bpa in Niedersachsen tauscht sich regelmäßig mit niedersächsischen Landtags- und Bundestagsabgeordneten aus. Anfang Februar 2025 kam es zu Gesprächen mit Hubertus Heil, Tilman Kuban und Karl-Josef Lauman.
Hubertus Heil, damals Bundesminister für Arbeit und Soziales, und Carsten Adenäuer, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle Niedersachsen, trafen sich im kleinen Kreis im „Pflegeheim für Volljährige“, um über die Herausforderungen in der Pflege zu diskutieren. Die bpa-Mitgliedseinrichtung in Groß Schwülper liegt in seinem Wahlkreis.
Über eine Stunde ging es gemeinsam mit den Inhabern, der Familie Rohs (übrigens mit drei Generationen vor Ort) um die erheblichen Schwierigkeiten bei der Anerkennung und Integration ausländischer Pflegekräfte sowie um die dringend benötige Begrenzung der Leiharbeit. Aber auch die Zukunftsfähigkeit der Pflegeversicherung bzw. wie diese von versicherungsfremden Belastungen befreit werden kann, wurde kontrovers diskutiert.
Hubertus Heil, Mitglied des Bundestages (MdB SPD), nahm am Ende des Treffens nicht nur die diesbezüglichen Positionspapiere des bpa mit, sondern versprach auch, sich hiermit einmal näher zu beschäftigen. Zudem möchte der SPD-Politiker im Sommer zu einem vertiefenden Gespräch wieder kommen, denn nicht nur die über mehrere Generationen geführte familiäre Einrichtung der Familie Rohs überzeugte Heil, sondern auch die ganz pragmatischen Problemstellungen der Pflegeeinrichtungen, mit denen sich die Betroffenen vor Ort immer wieder aufs Neue auseinander setzen müssen.
Tilman Kuban, MdB CDU aus dem Wahlkreis Hannover-Land II, nahm am Pflegepolitischen Frühstück in den Räumlichkeiten der bpa-Landesgeschäftsstelle in Hannover teil. Mit dabei waren neben der bpa-Landesgruppenvorsitzenden Ricarda Hasch und bpa-Vorstandsmitglied Lars Wöhler auch Christiane Hüppe aus dem Vorstand von „wir pflegen e.V.“ in Niedersachen, Heide Grimmelmann-Heimburg für die Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN) sowie verschiedene bpa-Mitglieder aus der Region Hannover.
Es wurde sehr intensiv über die derzeitigen Herausforderungen in der Pflegewelt diskutiert. Besonders waren dabei die verschiedenen Blickwinkel, beispielsweise die der pflegenden Angehörigen. Hier wurde einmal mehr deutlich, dass die Pflege von Angehörigen ein Fulltime-Job ist, der ohne ergänzende professionelle Pflegeinfrastruktur, beispielsweise zur Kurzzeitpflege, nicht zu schaffen ist. Zudem fehlen die Pflegepersonen schlichtweg am Arbeitsplatz, wenn diese sich nahezu rund um die Uhr um die Angehörigenpflege kümmern müssen.
Aber auch die Themen Entbürokratisierung, die viel zu schleppende und nicht praxistaugliche Anerkennung von ausländischen Pflegekräften, die durch das Ampel-Aus nicht umgesetzte bundeseinheitliche Pflegeassistenzausbildung sowie die Zukunft der Pflegeversicherung in ihrer jetzigen Form wurden kontrovers diskutiert.
Durch die verschiedenen Perspektiven, die der Angehörigen sowie der ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen auf der einen und die der Politik auf der anderen Seite war es ein sehr konstruktiver Austausch, den der bpa fortsetzen wird.
Karl-Josef Laumann war auf Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten Hendrik Hoppenstedt Gast bei der bpa-Mitgliedseinrichtung „Haus der Ruhe“ der Familie Hahne in Garbsen. Der Einladung war auch bpa-Vorstandsmitglied Lars Wöhler gefolgt. Laumann berichtete von aktuellen sozialpolitischen Themen und betonte „Wir brauchen wirtschaftliche Stärke zur Finanzierung unserer Pflegeversicherung.“ Mit Blick auf eine neue Regierung forderte er mehr „Effizienz statt zusätzlicher Stellen beim Medizinischen Dienst“. Das Thema Entbürokratisierung und zusätzliche Kompetenzen für Pflegefachkräfte werde einen hohen Stellenwert haben. Zum Thema Zuwanderung sagte Laumann: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Pflegeeinrichtung, die nicht in unserem Land geboren sind, sind ebenfalls ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft.“