Wenn Fachlichkeit auf Engagement trifft

Treffen des bpa-Facharbeitskreises Außerklinische Intensivpflege

Von links: Die Landesvertreter Dirk Wortelen und Dirk Ammann mit dem bpa-Landesbeauftragten Björn Aselmeyer
Von links: Die Landesvertreter Dirk Wortelen und Dirk Ammann mit dem bpa-Landesbeauftragten Björn Aselmeyer

Ein sonniger Tag, engagierte Köpfe und ein prall gefülltes Programm – das Treffen des  Arbeitskreises Außerklinische Intensivpflege (AKI) am 25. Juni 2025, zu dem bpa-Landesbeauftragter Björn Aselmeyer die Mitglieder in Walsrode begrüßte, war alles andere als Routine. Zwischen Fachgesprächen, Wahlen und einem köstlichen Mittagessen wurde deutlich: Die außerklinische Intensivpflege steht nicht still – und ihre Vertreterinnen und Vertreter schon gar nicht.

Gleich zu Beginn wurde gewählt. Zwei neue Landesvertreter wurden bestimmt, die künftig mit frischem Wind und klarer Stimme die Interessen der niedersächsischen Mitglieder in der AG Außerklinische Intensivpflege auf Bundesebene vertreten werden. Auf Vorschlag Aselmeyers wurde der bisherige Landesvertreter Dirk Amman (bpa-Vorstand in Niedersachsen; Geschäftsführer  Häusliche Krankenpflege Dirk Amman GmbH) im Amt bestätigt sowie als zweiter Vertreter Dirk Wortelen (Vorstand  Evangelischer Krankenhausverein und Vorsitzender der  LAG Phase F in Niedersachsen) von den anwesenden Mitgliedern einstimmig gewählt – ein Zeichen für gelebte Mitbestimmung. Aselmeyer gratulierte den beiden und drückte seine Vorfreude auf eine enge Zusammenarbeit aus.

Die Themen der sich anschließenden Fachgespräche waren komplex, aber hochrelevant. Ein paar Beispiele:

  • Kostenabgrenzungsrichtlinie und Punktwertverhandlungen im SGB XI:

Auch Spezialanbieter sollten regelhaft Vergütungsverhandlungen im SGB XI führen – und müssen es auch. Aselmeyer verdeutlichte noch einmal die Notwendigkeit aufgrund der Vergütungslücke, die durch die Kostenabgrenzungsrichtlinie für den SGB XI-Stundenanteil entsteht und erläuterte die Zusammenhänge des bei Schiedsverfahren herangezogenen externen Vergleichs.

  • Integration ausländischer Fachkräfte:

Wie gelingt nicht nur die fachliche, sondern auch die soziale Einbindung? Erfahrungen wurden geteilt, Herausforderungen benannt – und kreative Lösungen diskutiert.

  • Dekanülierung:

Ein sensibles Thema, das mit viel Fachwissen und Empathie, aber auch kritisch in der Umsetzung behandelt wurde. Der Austausch zeigte: Hier ist mitunter auch interdisziplinäre Zusammenarbeit gefragt.

  • Betriebene WG versus Selbstbestimmte WG:

Leistungsrecht trifft auf Ordnungsrecht. Die Besonderheiten des niedersächsischen NUWG im Verhältnis zu den AKI-Rahmenempfehlungen und der konkreten Umsetzung im bpa-Mustervertrag.

 

Treffen des Arbeitskreises Außerklinische Intensivpflege in Walsrode

Vergütungsverhandlungen: Ein heißes Eisen

Die allgemeine Situation der Vergütungsverhandlungen mit den Krankenkassen sowohl in der 1:1- als auch in der Mehrfachversorgung standen am Nachmittag auf dem Programm. Die Speziaanbieter berichteten offen über ihre Erfahrungen, Erfolge und Stolpersteine. Besonders im Fokus: Strategien zur Problemlösung und der Wunsch nach mehr Transparenz und Fairness.

Rahmenempfehlungen auf dem Prüfstand

Zum Abschluss wurde es visionär: Die Rahmenempfehlungen gemäß § 132l SGB V sowie der Mustervertrag wurden kritisch beleuchtet. Diskutiert wurden unter anderem:

  • Redaktionelle und inhaltliche Anpassungen, etwa beim Personaleinsatz in Bezug auf die Fortbildungsverpflichtungen neuer Mitarbeitenden
  • Flexibilisierung des Orientierungswertes (Brutto vs. Netto)
  • Mehr Transparenz in der Vergütung
  • Einführung eines personalkostenzentrierten Systems – nach niedersächsischem Vorbild

Die Anregungen waren zahlreich, fundiert und zukunftsweisend – ein starkes Signal aus Niedersachsen, welches den bpa-Landesbeauftragten Björn Aselmeyer in den Gesprächen mit den Kostenträgern unterstützt und auch die beiden neu gewählten Landesvertreter mit nach Berlin nehmen werden.

Fazit: Ein Treffen mit Wirkung

Das AKI-Treffen war mehr als ein Pflichttermin – es war ein lebendiger Beweis dafür, wie viel Fachlichkeit, Engagement und Innovationskraft in der außerklinischen Intensivpflege steckt. Die Diskussionen waren intensiv, die Ergebnisse vielversprechend – und der Zusammenhalt spürbar. Das nächste Treffen ist für Ende November 2025 geplant.