Tag der Pflege 2025

Ein starkes Zeichen für die Pflege mitten in Erfurt

 

Was ursprünglich am 12. Mai, dem internationalen Tag der Pflege, stattfinden sollte, wurde am 12. Juni 2025 auf dem Erfurter Anger nachgeholt – mit großem Erfolg. Die einmonatige Verschiebung aufgrund interner Kommunikationsprobleme in der Stadtverwaltung tat der Stimmung keinen Abbruch. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlicher Atmosphäre wurde der Tag der Pflege zu einem sicht- und spürbaren Zeichen für die Bedeutung der Pflege in der Gesellschaft. 

Organisiert vom Pflegestammtisch Erfurt, einer engagierten Interessengemeinschaft regionaler Pflegeakteure, standen an diesem Tag die Angebote für pflegebedürftige Menschen, ihre Angehörigen sowie das Pflegepersonal im Mittelpunkt. Ziel der Veranstaltung: Die Versorgungssicherheit für Menschen mit Pflegebedarf in Erfurt und Umgebung ins öffentliche Bewusstsein zu rücken – und Lösungen zu diskutieren.

Insgesamt präsentierten sich 24 Stände auf dem Anger – darunter Pflegedienste, Krankenkassen, Hilfsmittelanbieter, soziale Träger und Bildungseinrichtungen. Besonders erfreulich: die Bandbreite des Publikums. Neben Angehörigen von Pflegebedürftigen nutzten auch Seniorinnen und Senioren sowie junge Interessierte die Gelegenheit, sich umfassend zu informieren und auszutauschen.

Als mitgliederstärkster Verband der ambulanten und stationären Pflege war der bpa Thüringen selbstverständlich mit einem eigenen Stand vertreten – flankiert von sechs Mitgliedsorganisationen und der apm-Pflegeschule, deren Sitz sich in unmittelbarer Nähe zum Anger befindet. Auch Mitglieder des bpa-Landesvorstands sowie Mitarbeitende der Landesgeschäftsstelle waren vor Ort, um im direkten Dialog mit Besucherinnen und Besuchern sowie anderen Akteuren ins Gespräch zu kommen. Neben Informationsangeboten standen politische Botschaften im Mittelpunkt. In persönlichen Gesprächen und durch Infomaterial machte der bpa deutlich, welche strukturellen Voraussetzungen nötig sind, um die pflegerische Versorgung künftig sicherstellen zu können:

  • Pflegedienste müssen personell und wirtschaftlich stabil aufgestellt bleiben.
  • Sozialämter müssen Leistungen der Hilfe zur Pflege schneller auszahlen.
  • Die Anerkennung internationaler Pflegekräfte mit dreijähriger Ausbildung oder Studium sowie ausreichenden Sprachkenntnissen muss durch eine Kompetenzvermutung erleichtert werden.

Die Thüringer Staatssekretärin für Gesundheit Tina Rudolph (SPD) sprach in ihrem Grußwort allen Beteiligten ihren Dank aus. Sie würdigte die tagtägliche Leistung der professionell Pflegenden ebenso wie das große Engagement pflegender Angehöriger. „Pflege ist ein tragendes Fundament unserer Gesellschaft – sie verdient Aufmerksamkeit, Anerkennung und konkrete Unterstützung“, so Rudolph. Der Tag der Pflege in Erfurt war mehr als eine Informationsveranstaltung – er war ein starkes Signal: Pflege geht uns alle an. Und nur gemeinsam lässt sich die Versorgung der Zukunft sichern.

 

Astrid Regel, stellvertretende Vorsitzende des bpa Thüringen, zeigte sich beeindruckt von der Resonanz:

„Es ist berührend zu sehen, wie groß das Interesse an der Pflege ist – nicht nur von Betroffenen, sondern auch von jungen Menschen, die sich einen Beruf in diesem Feld vorstellen können. Wir müssen jetzt gemeinsam alles dafür tun, dass Pflege zukunftsfähig bleibt – und das bedeutet vor allem, dass wir die politischen und strukturellen Rahmenbedingungen verbessern.“