Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)

Für alle, die etwas bewegen möchten für alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Gemeinsam mit anderen für andere da zu sein, ist eine Erfahrung fürs Leben – und ein Gewinn für alle! Wer bereit ist, sich aktiv mit dem Leben und den Problemen älterer oder behinderter Menschen zu beschäftigen und Lust auf zielgerichtete Teamarbeit hat, kann während eines FSJ viel Neues entdecken – um sich herum und an sich selbst. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer erhält die Chance, das FSJ mitzugestalten und das Beste für sich daraus zu machen.

Zum Beispiel:

  • die Zeit bis zum nächsten Lebensabschnitt mit etwas Sinnvollem zu überbrücken,
  • einen Einstieg für eine mögliche Ausbildung in der Pflege zu nutzen,
  • einen offenen Weg vom Hineinschnuppern bis zur Berufsfindung im Sozialbereich zu finden,
  • ein Praktikum für eine Weiterbildung oder ein Studium zu absolvieren.

Lernen fürs Leben

Aber ganz gleich, was nach dem FSJ geplant ist, in jedem Fall lernen FSJ-Teilnehmende etwas fürs Leben: soziale Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein.

Kein Freiwilliges Soziales Jahr gleicht dem anderen. Denn es ist so wie das Leben selbst: Vielfältig, herausfordernd und fast immer ganz anders als man vorher gedacht hat. Trotzdem ist das FSJ in Mitgliedseinrichtungen des bpa ein konkretes Angebot und steht mit gesetzlich verankerten Bestimmungen und einem klar strukturierten Seminarplan auf soliden Beinen. Grundlage ist das „Bundesgesetz zur Förderung von Jugendfreiwilligendiensten“ (JFDG) vom 16.05.2008, dieses sichert die Regeln und Ziele des FSJ.

Heute ist das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ein soziales Bildungsjahr. Das FSJ bietet jungen Menschen vielfältige Chancen, einen Teil der Lebenswirklichkeit durch die überwiegend ganztätige praktische Hilfstätigkeit unter anderem in den Einrichtungen der Gesundheitspflege kennen zu lernen.

Das FSJ trägt dazu bei, die berufliche Orientierung und das Kennenlernen von Berufsfeldern im sozialen Bereich zu erfahren. Der Einblick in die Praxis der beruflichen Arbeit vermittelt neue Perspektiven – nicht nur für Schulabgänger, sondern auch für junge Leute, die berufstätig sind oder waren. Es ermöglicht die persönliche Eignung für einen solchen Beruf zu prüfen.

Außerdem vermittelt das FSJ die Möglichkeit, die Persönlichkeit und Kompetenzen weiterzuentwickeln. Die Freiwilligen machen neue Erfahrungen und lernen die eigenen Fähigkeiten und Grenzen kennen. Sie werden selbstständiger und lernen Verantwortung zu übernehmen. Schließlich wird das FSJ auch auf die Wartezeit auf einen Ausbildungs- oder Studienplatz angerechnet.

Während des FSJ erhalten die Freiwilligen

  • eine beitragsfreie Versicherung in der gesetzlichen Arbeitslosen-, Unfall-, Renten-,  Kranken-  und Pflegeversicherung,
  • Taschengeld,
  • ggf. Unterkunft und Verpflegung oder Sachleistungen.

Darüber hinaus besteht ein Anspruch auf Kindergeld für die Eltern. 

Bewerben können sich alle jungen Leute nach Vollendung der Vollzeitschulpflicht (ab 15 Jahren) bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres. Das FSJ beginnt in der Regel am 1. August oder 1. September und dauert für gewöhnlich 12 Monate. Es kann bis zu 6 Monate verlängert werden.

  • Alten- oder Behindertenheime
  • ambulante Pflegedienste
  • Tagesstätte
  • Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung
  • Voraussetzung für die Teilnahme: Die gesetzliche Vollzeitschulpflicht (9. Klasse) muss erfüllt sein und die Teilnehmenden dürfen noch nicht das 27. Lebensjahr vollendet haben.
  • Nach erfolgter Zusage vermittelt der bpa Interessenten eine FSJ-Stelle in einem Alten- oder Behindertenheim, einem ambulanten Pflegedienst, einer Tagesstätte oder einer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung.
  • Die Teilnehmenden werden dort in den Tagesablauf integriert und erfüllen wichtige zusätzliche Basis- bzw. Hilfstätigkeiten.
  • Das Freiwillige Soziale Jahr wird in der Regel für ein ganzes Jahr geleistet, mindestens jedoch für sechs Monate. Eine Verlängerung bis zu einer Gesamtdauer von 18 Monaten ist möglich.
  • Fünf Wochen (25 Arbeitstage) des FSJ sind für die gezielte Schulung von praktischen Kenntnissen und Fähigkeiten vorgesehen. Diese so genannten Seminartage verbringen alle FSJ-Teilnehmenden aus der Region zusammen außerhalb ihrer Einrichtung.
  • Teilnehmende erhalten ein festes monatliches Taschengeld und ggf. Zuschüsse für Unterkunft und Verpflegung.
  • Die Sozialversicherungsbeiträge (Kranken-, Rentenversicherung usw.) übernimmt die Einsatzstelle. Arbeitszeit, Urlaub usw. werden vertraglich geregelt.
  • Am Ende des FSJ erhalten die Teilnehmenden eine Abschlussbescheinigung oder auf Wunsch zusätzlich ein Zeugnis mit berufsqualifizierenden Merkmalen. Häufig ergibt sich daraus die Möglichkeit für eine Ausbildung in der Pflege.

Die Seminare sind eine Mischung aus theoretischem und praktischem Unterricht. Die persönliche Betreuung gehört dazu. Hierbei werden individuelle Probleme genauso angesprochen und geklärt wie spezielle Fragen aus dem täglichen Arbeitsalltag – das macht stark und schweißt zusammen!

  • Jedes Seminar wird über den bpa koordiniert und pädagogisch begleitet und Fachleute vermitteln die praktischen Inhalte.
  • Einführungs-, Zwischen- und Abschluss- Seminare von jeweils mindestens fünf Tagen sind wichtige Stationen während des laufenden FSJ. Darüber hinaus gibt es mindestens weitere 10 Seminartage, an deren Gestaltung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitwirken.

Wer sich früh bewirbt, hat eine größere Chance auf einen FSJ-Platz. Folgende Unterlagen werden unbedingt benötigt:

  • ausgefüllter Bewerbungsbogen
  • schriftlicher Lebenslauf und zwei Passbilder
  • Kopie des letzten Schul- oder Arbeits-Zeugnisses
  • gültige Aufenthaltserlaubnis (gilt nur für Bewerberinnen und Bewerbern aus Ländern, die nicht der EU angehören.)
  • Nach der Zusage: Gesundheitszeugnis des Amtsarztes

Am Anfang des Berufslebens ist es besonders schwierig, die richtigen Schritte zu machen. Aber gerade deshalb ist das FSJ ein guter Start: Es macht Sinn, schafft Orientierung und bietet Sicherheit und Zukunftschancen. Die Einrichtungen des bpa und der bpa gGmbH freuen sich über jede Anfrage zum FSJ und über jede ernst gemeinte Bewerbung!

Den Einrichtungen, die Teilnehmende des FSJ übernehmen, stehen nicht etwa billige Hilfskräfte zur Verfügung, sondern junge Menschen, die sich engagieren und beruflich orientieren möchten. Es ist ein gegenseitiges Nehmen und Geben, das für alle Beteiligten Chancen bietet.

Weitere Informationen erhalten Mitglieder des Bundesverbandes sozialer Dienste e.V. in Mein bpa.

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