Drei Tage Altenpflege 2025 in Nürnberg

bpa sendet starkes Signal von Nürnberg nach Berlin

„Gefährliche politische Ignoranz“ – mit klaren Worten hat bpa-Hauptgeschäftsführer Norbert Grote zum Auftakt des Messekongresses der Altenpflege 2025 in Nürnberg die politischen Koalitionsverhandlungen in Berlin kritisiert.

In der Eröffnungssession des dreitägigen Kongresses machte Grote unmissverständlich deutlich, dass die künftige Bundesregierung bei der Pflege nicht länger wegsehen dürfe: „Die politische Ignoranz gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den Wohlstand in Deutschland.“

Im Gespräch mit den Vincentz-Network-Redakteuren sowie Dr. Martin Schölkopf aus dem Bundesgesundheitsministerium stellte Grote die drei zentralen Forderungen des bpa an die künftige Bundesregierung vor:

  1. Stärkung der Pflegeversicherung durch Befreiung von versicherungsfremden Leistungen und spürbare Senkung der Eigenanteile
     
  2. Anerkennung ausländischer Fachkräfte auf Basis der Kompetenzvermutung, um den dringend benötigten Personalzuwachs zu sichern
     
  3. Bürokratieabbau und Flexibilisierung, um Pflegeeinrichtungen handlungsfähig zu halten und weitere Strukturverluste zu vermeiden

    
Fachlicher Austausch und starke Präsenz

Der bpa war in Nürnberg mit einem umfangreichen Programm vertreten – Halle 9, Stand 512 wurde für viele Besucherinnen und Besucher zum Anlaufpunkt für Gespräche, Beratung und Netzwerkpflege.


In Vorträgen, Diskussionsrunden und Masterclasses diskutierten Expertinnen und Experten aus dem Verband, der bpa-Servicegesellschaft und der apm drängende Themen aus der Praxis – von der Personalgewinnung über Digitalisierung bis zur nachhaltigen Finanzierung.

Besonders im Fokus:

  •     Wirtschaftlichkeit von Pflegeeinrichtungen
  •     Sicherung des Personalbedarfs durch internationale Fachkräfte
  •     Digitale Innovationen und moderne Arbeitsorganisation
  •     Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Pflege

 
Internationale Fachkräfte als Schlüssel

In der Masterclass „Internationales Potenzial“ zeigten Matthias Steinbuck (stb care, bpa-Präsidium), Marco de las Heras ( bpa servicegesellschaft) und Sina Yumi Wagner ( apm), welche Chancen in der gezielten Gewinnung und Integration ausländischer Fachkräfte und Auszubildender liegen. Ein Impuls, der von den zahlreichen Teilnehmenden mit großem Interesse aufgenommen wurde.

Weitere Workshops mit Tiefgang und Praxisbezug

Auch die weiteren Workshops des bpa boten fundierte Einblicke in zentrale Zukunftsthemen der Pflege:

Jutta Schier (bpa) moderierte eine praxisnahe Diskussion zu Wirtschaftlichkeitsreserven in Pflegeeinrichtungen mit Nico Kling, Lucas Scheybal (beide bpa-Servicegesellschaft) und Stefan Vogler (bpa Sachsen).


Pascal Tschörtner (bpa) führte durch das Panel „Internationales Potenzial“ und lenkte den Fokus auf die Fachkräftegewinnung unter realen Bedingungen. Sven Wolfgram (bpa) moderierte eine hochkarätig besetzte Runde zur wirtschaftlichen Stärkung ambulanter Pflegedienste mit Robert Jansen (Schon & Jansen) und Nico Kling – ein Thema, das besonders viele Teilnehmende aus der Praxis bewegte.

Digitalisierung, Nachhaltigkeit und moderne Arbeitsorganisation standen darüber hinaus im Fokus weiterer Panels mit Expertinnen und Experten wie Tobias Dämlow (Alloheim), Michaela Fleischer (Stephanus gGmbH), Matthias H. Appel (Solidaris) und Karen Thümmel (vdek).

Deutliche Botschaft an die Politik

Das Fazit nach drei intensiven Messetagen: Der bpa hat klare Forderungen formuliert, Fachkompetenz sichtbar gemacht und die Stimme der privaten Pflege hörbar gestärkt. Das Signal aus Nürnberg an die Politik ist eindeutig: Ohne eine wirtschaftlich tragfähige Pflegeinfrastruktur und eine entschlossene Fachkräftepolitik steht die Versorgungssicherheit auf dem Spiel.